Wie geht‘s Hunden in Stuttgart?

„In Stuttgart leben Hunde besonders gut“, schreibt die Stuttgarter Zeitung zum Dog Happiness Index 2025 – doch das Bild trügt.
Der Index bewertet zwar Tierarztpraxen oder Betreuungsangebote pro 1.000 Einwohner*innen, lässt aber die geringe Zahl registrierter Hunde außen vor – ein Indiz für die hohen Lebenshaltungskosten. Wer in Stuttgart mit einem Hund lebt, muss sich das leisten können.
Auch das angeblich hundefreundliche Grün zeigt Schwächen: Der Hundeplatz im Tapachtal gleicht eher einem überhitzten Sandkasten, die Fläche am Fasanenhof ist kaum mehr als eine plattgetretene Wiese. Freilaufen in Parks ist riskant – wegen der teils schlechten Erreichbarkeit mit Tier, als auch wegen der immer wieder gefundenen Giftköder. Zudem ist Freilaufen in den meisten städtischen Parks nicht erlaubt.
Doch immer wieder geht es ums Geld: Neben hohen Kosten für gesunde Ernährung, Versicherungen und zuletzt drastisch gestiegenen Tierarztkosten kommt die Hundesteuer hinzu, deren Einnahmen den Hunden jedoch kaum zugutekommen. Der erste Hund kostet in Stuttgart 108 Euro – für jeden weiteren sind 216 Euro pro Kalenderjahr fällig. Als gefährlich eingestufte Hunde werden mit 612 Euro pro Jahr besteuert.

Was Stuttgart wirklich braucht, ist eine umfassende Hundestrategie, um das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier sowie die Adoption von Hunden gegenüber der Qualzucht zu fördern. Dazu gehören mehr sichere Hundeplätze in Wohngebietsnähe, mehr Mitsprache für Anwohner*innen und Halter*innen sowie eine zweckgebundene Hundesteuer und ein gänzlicher Entfall dieser für Hunde aus dem Tierschutz.

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