Die menschenfeindliche pseudoreligiöse Ideologie der Taliban in Afghanistan verbannt Frauen aus der Öffentlichkeit und hebt ihre Bewegungsfreiheit nahezu auf.
Als Frau mag man sich nicht ausmalen, was die inhumanen Regularien für unsere Schwestern in Afghanistan bedeuten. Eine höchst eindrucksvolle Ausstellung von Gemälden afghanischer Malerinnen, die derzeit im Stuttgarter Rathaus zu sehen ist, gibt nicht nur Einblicke in das Leben der Frauen unter der Talibanherrschaft, sondern auch in ihr Denken und Fühlen. Die qualitativ hochwertigen Werke wurden heimlich hinter verschlossenen Türen gemalt, über private Netzwerke in den Iran geschleust und von dort nach Deutschland geschickt. Sie erzählen auf bewegende Weise von afghanischer Weiblichkeit, sind tieftraurig, ein Hilfeschrei und ein Fanal der Hoffnung, alles zugleich. Die Bilder der Frauen erzählen von einem Dasein quasi in Ketten, verbannt ins Haus, ohne Bürgerrechte, ausgeschlossen von Lernen und Bildung, ohne jede Möglichkeit, sich eigenständig draußen zu bewegen, Ämter zu bekleiden, zu reisen, Feste zu feiern. Diese Ausstellung löst Betroffenheit aus.
Wer es noch nicht kapiert hat, sieht es hier in bedrückender Anschaulichkeit schwarzweiß und in Farbe: In Afghanistan herrscht ein brutales Terrorregime, unter dem Frauen, Kinder, Regimekritiker*innen und Menschenrechtler*innen akut gefährdet sind. Über 2000 Menschen mit rechtlich bindenden Aufnahmezusage, warten in Pakistan immer noch darauf, in Deutschland Asyl zu erhalten – die Bundesregierung ignoriert dies nach wie vor und steht nicht zu ihren früher gemachten Zusagen.