Wir beantragen:
für die abschließende Projektphase in den Jahren 2026 und 2027 von Housing First in geteilter Trägerschaft (Ambulante Hilfe e. V., Caritasverband für Stuttgart e.V., Evangelische Gesellschaft Stuttgart e. V., Sozialberatung Stuttgart e. V.) Personalressourcen in folgendem Umfang: 1 VZÄ Wohnraumakquise, 1,5 VZÄ Soziale Arbeit und 2 VZÄ Wohnhelfende sowie ein Budget für Programm-, Sach- und Raumkosten.
Begründung:
Das Modellprojekt Housing First Stuttgart (2022–2025) hat den Ansatz erfolgreich eingeführt. In der abschließenden Phase sollen die gewonnenen Erkenntnisse flächendeckend in die Stuttgarter Wohnungsnotfallhilfe integriert werden.
Die Evaluation des Gesamtsystems der Wohnungsnotfallhilfe durch FOGS zeigt, dass der Fokus stärker auf dem Zugang zu eigenem Wohnraum gelegt werden muss, da der Wohnungsmarkt in Stuttgart für die Zielgruppe stark begrenzt ist. Langfristig sollte eine eindeutigere Trennung von Wohnraum und Hilfsangeboten etabliert werden, mit der frühzeitigen Vermittlung in eigenen Wohnraum als zentrales Prinzip.
Für die abschließende Projektphase in den Jahren 2026 und 2027 sind folgende Ziele festgelegt:
- Von der Zuwendungsfinanzierung zur Finanzierung nach § 67 SGB XII ff.
Die Finanzierung von Housing First soll zukünftig zum größten Teil durch die Bereitstellung von Mitteln im Rahmen der Einzelfallfinanzierung nach § 67 SGB XII ff erfolgen. Hierzu müssen gemeinsam neue Verfahren erprobt werden. Die Klärung der Finanzierung und eine entsprechende Anpassung des Hilfeplanverfahrens sind die Grundlage dafür, den Ansatz in die Fläche zu bringen.
- Strategische Weiterentwicklung der Wohnraumakquise
Einer der Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung des Housing-First-Ansatzes ist die Wohnraumakquise, da ohne passenden, bezahlbaren Wohnraum kein Housing First möglich ist. Erfolgreiche Kooperationen mit Wohnungsunternehmen müssen fortgeführt und ausgebaut werden. Darüber hinaus soll erneut geprüft werden, wie Privatvermietende gewonnen werden können und welche Anreize bzw. Sicherheiten an dieser Stelle notwendig sind, um Housing First nachhaltig zu etablieren.
- Bildung von Kooperationsstrukturen
Neben Housing First gibt es in Stuttgart weitere Angebote, die den Übergang in eigenen Wohnraum unterstützen. Diese unterschiedlichen Initiativen, wie WERTvoller Wohnraum, Garantiewohnen und WohnenPlus, sollten sich vernetzen. Ziel ist es, die Anstrengungen zu bündeln, Synergieeffekte zu nutzen und die Zahl der akquirierten Wohnungen zu maximieren sowie passgenau zu vermitteln.
- Klärung der Finanzierung und Ausbau der wohnbegleitenden Hilfen
Innerhalb der ersten Projektphase hat sich das multiprofessionelle Team aus Akquise, Sozialarbeit und Wohnhelfer*innen (Menschen mit einer hauswirtschaftlichen und/oder handwerklichen Ausbildung) bewährt. Dabei wurde mit den Stellen der Wohnhelfer*innen eine bislang bestehende Lücke im System geschlossen. Es ist zu klären, wie die wohnbegleitenden Hilfen dauerhaft zu finanzieren sind und wo die Wohnhelfenden verortet werden. Um den Bedarf an wohnbegleitenden Hilfen decken zu können, soll in Kooperation mit der Sozialverwaltung nach und nach ein Pool an Engagierten aufgebaut werden, um das Angebot in die Fläche zu bringen.
Der Gesamtmittelbedarf in 2026 und 2027 für die o.g. Personalressourcen beträgt 388.400 EUR/ Jahr.
Kosten:
ErgebnisHH FinanzHH
2026: 388 400€ 2026:
2027: 388 400€ 2027:
2028: 2028:
2029: 2029:
2030: 2030:
Teilhaushalt: 500

