Maßregelvollzug Bad Cannstatt

Im ehemaligen Rot-Kreuz-Krankenhaus mitten in Bad Cannstatt plant das Sozialministerium die Einrichtung einer forensischen Psychiatrie für Menschen aus Stuttgart und Umgebung, die aufgrund einer psychischen- oder Suchterkrankung straffällig wurden und als schuldunfähig gelten. Diese Menschen wurden bereits intensiv therapiert und befinden sich im letzten Schritt der Rehabilitation. Nun brauchen sie die Chance, wieder in die Gesellschaft integriert zu werden. Vorurteile und Unsicherheiten in der Bevölkerung sind zwar verständlich, aber unbegründet. Psychische Erkrankungen sind weit verbreitet: Knapp 30 % der deutschen Bevölkerung leiden darunter. Dies zeigt, wie wichtig eine wohnortnahe Versorgung mit Kontaktmöglichkeiten zu Freunden und Familie ist. Die Betroffenen sind nicht gefährlich, sondern Menschen, die Unterstützung brauchen und durch Behandlung und Begleitung wieder ein stabiles Leben führen können. Die forensische Psychiatrie ist dabei keine Haftanstalt, sondern ein geschützter Raum für Therapie und Resozialisierung. Hier erhalten die Betroffenen die nötige Hilfe und Struktur, um Rückfälle zu vermeiden und ein eigenständiges Leben zu führen. Eine gute Versorgung in vertrauter Umgebung und persönlichen Kontaktmöglichkeiten zu nahestehenden Menschen ist ein zentraler Baustein, um Stabilität zu fördern, Risiken zu mindern und das Wohl von Betroffenen und der Gesellschaft gleichermaßen zu schützen.

Gefahren für die Bevölkerung entstehen vor allem dann, wenn psychisch kranke Menschen unversorgt bleiben, weil die momentan verfügbaren Plätze bereits überlastet sind.

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