Safe abortion day

Der Safe Abortion Day ist nach wie vor von enormer Bedeutung. Er macht auf das weltweite Recht auf sicheren und legalen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen aufmerksam und auf die noch immer bestehenden Ungerechtigkeiten und Risiken in vielen Ländern hinweist.

Dabei zeigt sich immer wieder, dass die Versorgung bei Schwangerschaftsabbrüchen auch in Deutschland schlecht ist – und öffentliche Krankenhäuser nicht dafür sorgen, diese Lücken im medizinischen System zu schließen. Nach einer Correctiv Recherche zeigt sich, dass nur 38% der angefragten Kliniken angibt, Abbrüche nach der Beratungsregelung durchzuführen.

Gerade die Städtischen Kliniken haben eine öffentliche Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft und insbesondere auch gegenüber den Frauen in unserer Gesellschaft. Sie müssen Teil der Lösung hin zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen sein.

Städtische Krankenhäuser, die zwar Abbrüche nach kriminologischer und medizinischer Indikation durchführen, solche nach der Beratungsregelung aber ablehnen, sind zu kritisieren. In dieser Unterscheidung schwingt mit, dass es gute und schlechte Gründe für einen Abbruch gibt. Letztlich sollte aber nicht der Grund das entscheidende Kriterium für eine gute medizinische Versorgung sein.

In Stuttgart leben 143 000 Frauen zwischen 16 und 50 Jahren. Diesen Frauen gegenüber haben wir als Stadt einen Versorgungsauftrag. Und um diesen sicherstellen zu können, müssen am Klinikum Stuttgart Schwangerschaftsabbrüche nach der Beratungsregelung genauso angeboten werden wie Schwangerschaftsabbrüche mit kriminologischer und medizinischer Indikation.

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