In einer der reichsten Städte Deutschlands herrscht für viele Menschen eine Wohnkrise. Stuttgart ist wirtschaftsstark, wohlhabend und gilt als innovativ. Trotzdem erleben wir täglich, wie Menschen unter den Folgen einer jahrzehntelang vernachlässigten Wohnungspolitik leiden. So werden Rentner*innen, Familien mit geringem Einkommen, Alleinerziehende sowie Menschen mit wenig Geld aus ihren Stadtteilen verdrängt. Es ist offensichtlich: Mieten in Stuttgart sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Die durchschnittliche Angebotsmiete in Stuttgart liegt bei 17 Euro pro Quadratmeter/Monat. Auf Immobilienplattformen werden sogar WG-Zimmer mit Quadratmeterpreisen von über 20 Euro angeboten. Wie sollen sich das Studierende leisten?
Während zahlreiche Menschen auf bezahlbaren Wohnraum warten, verfallen potenzielle Mietobjekte hinter Bauzäunen oder große Flächen bleiben ungenutzt, so zum Beispiel auch am Stöckach auf dem EnBW Areal. Dort könnten rund 800 bezahlbare Mietwohnungen entstehen, genug um Familien, Studierenden, Geflüchteten und Menschen mit wenig Geld ein Zuhause zu bieten. Doch anstatt hier schnell sozialen und gemeinwohlorientierten Wohnraum zu schaffen, herrscht seit zwei Jahren Stillstand. Der EnBW geht es nicht um bezahlbare Mieten, sondern um möglichst hohe Gewinne.
Wir fordern einen grundlegenden Wechsel in der Wohnungspolitik hin zu einem sozialgerechten Wohnen. Wir stehen für ein Stuttgart, in dem alle Menschen gut und sicher wohnen, unabhängig vom Geldbeutel.