ÖPNV: Ticketpreise senken!

Schon wieder: Wer mit Bus und Bahn gelegentlich unterwegs ist muss zum 1. September 2025 durchschnittlich 5,2 Prozent mehr bezahlen. Bereits seit Jahresbeginn ist der Preis für Deutschlandticket schmerzhaft teurer geworden. Zum Jahreswechsel 2024/25 gab es dort einen Preissprung von 49 auf 58 Euro monatlich. In der Folge hat der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) einfach mal 44 000 Abonent*innen verloren – das sind knapp acht Prozent. Wenn jetzt der Gelegenheitsverkehr nochmal teurer wird, schaffen wir keinen Anreiz für einen Umstieg vom Auto hin zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), sondern bauen weitere Hemmnisse auf, die eine echte Verkehrswende torpedieren.

Besonders in Stuttgart und Umgebung ist diese Erhöhung nicht gerechtfertigt, wenn man auf die Pünktlichkeit vor allem der S-Bahn schaut. Der bevorstehende Versuch, kleine Teile von Stuttgart 21 in Betrieb nehmen zu wollen, wirft seit Jahren seine Schatten in Form von Streckensperrungen voraus. Die stakkatoartige Baustellentätigkeit der Bahn führt zu Verspätungen, Ausfällen und Streckensperrungen bei der S-Bahn – da ist eine Erhöhung der Ticketpreise ein verheerendes Signal.

Für die Fraktion Die Linke-SÖS-Plus steht fest: Stuttgart braucht für die Verkehrswende einen gut ausgebauten, funktionierenden und ticketfreien öffentlichen Nahverkehr. Dieser muss aus unserer Sicht über eine Nahverkehrsabgabe solidarisch finanziert sein. Die gesetzliche Grundlage dafür hat das Land mittlerweile geschaffen. Damit wären die wiederkehrenden Fahrpreiserhöhungen vom Tisch. Und eine ökologische und soziale Verkehrswende wäre möglich.

Teilen