Gegen den Kulturkampf von Rechtsaußen

Die Schüler*innen des Berufskollegs der Johannes-Gutenberg-Schule haben zusammen mit dem „Haus der Heimat“ eine Ausstellung zu „Käthe Kollwitz – Eintreten für eine demokratische Gesellschaft“ Bilder und Collagen erstellt und diese seit einigen Wochen im Rathaus ausgestellt. Daraufhin hat die AfD-Fraktion im Stuttgarter Rathaus einen Amtsblattartikel verfasst, in dem sie die Ausstellung und die Schüler*innen diskreditiert.

„Mit diesem Artikel betreibt die AfD auch in Stuttgart offensiv den Kampf von Rechtsaußen gegen eine freiheitliche vielfältige Kulturlandschaft im Sinn unserer demokratischen Grundordnung – dem stellen wir uns als Fraktion mit aller Entschiedenheit entgegen“, betont die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion, Guntrun Müller-Enßlin (SÖS). „Ob Transgender oder Corona-Pandemie, kein Thema ist der AfD zu schade, um ein tolles demokratiebildendes Schüler*innen-Projekt zu diskreditieren. Unverschämt unverhohlen scheint in den AfD-Äußerungen faschistisches Gedankengut auf und gibt einen grausigen Vorausblick auf das, was uns hierzulande erwartet, wenn dieses zutiefst menschenverachtende Gedankengut hoffähig werden sollte und weiter um sich greift“, so Müller-Enßlin weiter.

„Eine als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei äußert sich auf widerliche Weise abwertend über die Auseinandersetzung von Jugendlichen mit einer Künstlerin, die eine Gegnerin des Nationalsozialismus war. Dies zeigt einmal mehr, welche menschenverachtende Grundhaltung die AfD hat“, betont Aynur Karlikli (Die Linke). Die Künstlerin Käthe Kollwitz hatte sich früh öffentlich gegen den Nationalsozialismus in den 1930-er Jahren gestellt. „Dass die AfD auf diese ekelhafte Weise Hass und Hetze im Stuttgarter Amtsblatt verbreiten darf, finden wir grundfalsch“, so Karlikli weiter.

„Die AfD schreckt nicht einmal davor zurück, Schüler*innen sogar persönlich anzugreifen und ihnen Heuchelei zu unterstellen. Dies ist nicht nur adultistisch, unsachlich und geschichtsvergessen, sondern schlicht und ergreifend untragbar“, betont die bildungspolitische Sprecherin Manja Reinholdt (Die Linke). „Mit diesem Amtsblatt-Artikel hat die AfD einmal mehr offen Homophobie propagiert und erneut Wissenschaftsfeindlichkeit sowie ein komplett fehlendes Kunst- und Demokratieverständnis bewiesen. Wir erwarten, dass die Verwaltungsspitze einschreitet und der AfD den Raum für Hass, Hetze und Desinformation im Amtsblatt entzieht“, fordert Reinholdt. „Ein großes Dankeschön gilt allen Schüler*innen und Bildungsverantwortlichen für diese wichtige und gelungene Ausstellung”, so Reinholdt abschließend.

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