Wir beantragen:
- Die Erhöhung der Mehrkosten-Gebühr für Festzelte auf dem Cannstatter Wasen im Rahmen einer Sitzplatzgebühr um 0,30€ zusätzlich pro Sitzplatz zur bisher geplanten Erhöhung von 1€ auf insgesamt 1,30€. Mit den Mehreinnahmen wird die Wasenboje finanziert.
Begründung:
Die Wasenboje bleibt ein besonders wichtiger Bestandteil im Sicherheitskonzept der Cannstatter-Wasen Feste. Insbesondere Frauen* brauchen angesichts der Vielzahl an sexuellen Belästigungen, über sexuelle Übergriffe bis hin zu dem Verdacht auf die Verabreichung von K-o.-Tropfen einen Schutzraum und Ansprechpersonen außerhalb der (zudem meist männlichen) Polizei. Es wäre ein fatales Zeichen an alle Frauen*, die auf den Wasen gehen möchten, von nun an mit dem Wissen, dieses (bisher so stark angenommene) Angebot nicht mehr in Anspruch nehmen zu können. Der Schutz von Frauen* auf einem Fest, in dem es regelmäßig bekannterweise zu Übergriffen kommt, darf nicht einem Sparkurs unterliegen.
Mit dem hier beantragten Refinanzierungsvorschlag kann zumindest mit dem Wort „sparen“ nicht mehr argumentiert werden. Die beschlossene Etablierung der Sitzplatzgebühr von 1€ an stark frequentierten Tagen (Freitag, Samstag, Tag vor Feiertagen) begründen sich in den erhöhten Folgekosten durch die Festzelte, darunter fallen DRK, Feuerwehr, Ordnungsdienst, Reinigung etc. Die Wasenboje fällt unserer Meinung nach hier genauso darunter. Daher kann sie durch eine geringe Anhebung von 0,30€ dieser Sitzplatzgebühr pro Sitzplatz auf insgesamt 1,30€ ebenfalls finanziert werden und fortbestehen. Außerdem ist es sinnvoll, die Wasenboje von denjenigen finanzieren zu lassen, die auch tatsächlich auf dem Cannstatter Wasen sind. Darunter fallen nicht nur alle Besucher*innen, die sich für ihre Freund*innen, Angehörigen oder sich selbst die Möglichkeit eines Schutzraumes wünschen. Sondern auch nach dem Verursacherprinzip alle (meist männlichen) Täter*innen, die so die Wasenboje mitfinanzieren. Die Verwaltung sollte hier alle Möglichkeiten in Anspruch nehmen, dass diese Umsetzung auch bereits 2026 erfolgt und wir nicht einem ganzen Jahr Cannstatter Wasen Feste ohne Schutzkonzept für Frauen* und anderen Betroffenen entgegensteuern. Das wäre ein durchweg falsches Zeichen an die Bürger*innen und Besucher*innen, dass die Landeshauptstadt Stuttgart an etablierten Schutzkonzepten bei ihren größten Veranstaltungen spart.




