Präventionsangebot für synthetische Opioide

Wir beantragen:

die Förderung eines „Stuttgarter Kompetenzzentrums für Prävention und Früh-intervention bei hochpotenten synthetischen Substanzen“ (STUKO) des Trägers CORE gUG in den Jahren 2026 und 2027.

Begründung:

Die Verknappung herkömmlichen Heroins begünstigt die Verbreitung synthetischer Opioide – mit erheblichen Risiken für Konsumierende und die öffentliche Gesundheit. Zunehmende Warnmeldungen des Landeskriminalamts sowie der starke Anstieg der Drogentodesfälle in Baden-Württemberg im Zusammenhang mit synthetischen Opioiden deuten bereits auf eine zunehmende Verbreitung im Land hin.

Substanzen wie Fentanyl oder Nitazene sind deutlich potenter als herkömmliche Opioide, schwer zu dosieren und werden häufig unbewusst konsumiert, da sie oft falsch deklariert oder anderen Substanzen beigemischt werden. Besonders gefährdet sind Heroinkonsumierende, Jugendliche und junge Erwachsene mit illegal bezogenen opioidhaltigen Schmerzmitteln sowie Partydrogenkonsumierende. Die Folge sind vermehrte Drogennotfälle und drogenbedingte Todesfälle. Der als Falschdeklaration oder Beimischung erfolgende Verkauf erschwert zudem fundierte Risikoabschätzungen für Fachleute und Konsumierende, zumal synthetische Substanzen ständig weiterentwickelt werden.

Das geplante „Stuttgarter Kompetenzzentrum für Prävention und Frühintervention bei hochpotenten synthetischen Substanzen“ (STUKO) des Trägers CORE gUG will dieser Entwicklung mit zwei Bausteinen begegnen: (1) Aufbau eines Monitoring- und Warnsystems inkl. digitaler Informationsplattform sowie (2) Schulungen für Fachkräfte relevanter Institutionen.

Das Monitoring verknüpft bestehende (z. B. Abwasserdaten) und neue Datenquellen (z. B. Szenebefragungen, Labordaten), um kursierende Substanzen in Stuttgart systematisch zu erfassen. Darauf aufbauend werden risikominimierende Informationen bereitgestellt und bei Bedarf gezielte Warnmeldungen veröffentlicht. Die Schulungen richten sich u. a. an Fachkräfte aus Rettungsdiensten, Suchthilfe und Polizei und vermitteln Wissen zu spezifischen Herausforderungen, etwa dem verkürzten Interventionsfenster oder dem erhöhten Bedarf an Naloxon im Notfall. Auf diese Weise sollen Drogennotfälle und Überdosierungen in Stuttgart möglichst vermieden werden.

Kosten:

ErgebnisHH                                        FinanzHH

2026:   197 000€                                 2026:

2027:   197 000€                                2027:

2028:   197 000€                                2028:

2029:   197 000€                                2029:

2030:   197 000€                                2030:

Teilhaushalt: 500

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