Femizide stoppen!

In diesem Jahr sind es 53 Femizide in Deutschland. Einer davon in Stuttgart. Fast jeden Tag gibt es einen Femizid in Deutschland. Gleichzeitig erreicht die häusliche Gewalt einen neuen Höchststand. Alle zwei Minuten wird ein Mensch Opfer von häuslicher Gewalt: Das zeigen Zahlen des BKA. Die Täter sind meist Männer, die Opfer Frauen. Insgesamt 265 942 Menschen sind offiziell betroffen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es einen Anstieg von rund 4 Prozent. Zudem ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Eine Erklärung für den Anstieg sind gesellschaftlichen Krisen und persönliche Herausforderungen. Sagt jedenfalls das Familienministerium. Das ist sicherlich auch richtig. Die wichtigste Frage ist jedoch, welche Strukturen brauchen wir, um Betroffene zu schützen und Gewalt zu verhindern?

In den Sommerferien, wenn die einen in den Urlaub fahren, den Strand oder die Berge genießen, bedeuten sie für Gewaltbetroffene mehr Isolation und häusliche Gewalt. Und weniger Hilfe, weil Schutzstrukturen wie die Schule oder auch die Arbeit wegfallen.

Jetzt gibt es zwar das Gewalthilfeschutzgesetz und die Länder sind verpflichtet Schutz und Beratungsstellen zu schaffen – aber einen Rechtsanspruch gibt es erst ab 2032! Und die Löcher des Gesetzes sind riesig. Transpersonen und geflüchtete Frauen sind außen vor.

Und das der Schutz für Frauen* auch in Stuttgart nicht ausreichen ist, sieht man deutlich an den fehlenden 90 Frauenhausplätzen! Aber nicht nur da, auch Beratungsstrukturen geraten an ihre Grenzen. Es wird Zeit das zu ändern und ausreichend Strukturen für Gewaltbetroffene bereit zu stellen!

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