In Stuttgart engagieren sich etwa 30 Prozent der Menschen ehrenamtlich in Vereinen, Umweltprojekten, sozialen und kulturellen Einrichtungen oder in der Nachbarschaftshilfe. Dieses Engagement war und ist für uns alle unverzichtbar, denn ohne Ehrenamt würde unsere Gesellschaft im Alltag nicht funktionieren – wir sind auf freiwillige Helfer:innen also regelrecht angewiesen.
Um das Engagement zu würdigen, werden regelmäßig Auszeichnungen und Ehrungen vergeben, doch nur wenige Ehrenamtliche profitieren davon. Das soll sich nun endlich ändern: Die Stadt plant die Einführung einer Ehrenamtskarte.
Der Gemeinderat muss sich bald zwischen zwei möglichen Varianten entscheiden: einer landesweiten Karte, die in allen teilnehmenden Kommunen in BW genutzt und ab 200 Stunden Einsatz im Jahr beantragt werden kann, allerdings nur kleinere Vergünstigungen bietet; oder einer exklusiven städtischen Variante mit zunächst 2000 Karten pro Jahr, verbunden mit der Übergabe der ErlebnisCard Stuttgart.
Bei der ehrenamtlicher Arbeit von 30 Prozent der Stuttgarter:innen würde die städtische Variante nur wenigen zugutekommen und gleichzeitig den Haushalt belasten. Die landesweite Karte, die auch vom Land finanziert wird, erhält positive Rückmeldungen aus den Pilotstädten Freiburg und Ulm, auf deren Erfahrungen wir aufbauen und die Karte weiterentwickeln können. Wir werden uns daher im ersten Schritt für die Landesvariante einsetzen, um allen etwas anbieten zu können – ohne interne oder externe Verteilungskämpfe. Auch ehrenamtliche Arbeit ohne Dachorganisationen (z.B. Care-Arbeit) werden wir hier mitdenken.