Die Ergebnisse der jüngsten Verkehrszählung zeigen deutlich: „Das ist ein Alarmsignal in Sachen Verkehrswende. Weder das Kfz-Verkehrsaufkommen hat sich im notwendigen Maß reduziert, noch konnten der Fuß- und Radverkehr in dem Maße zunehmen, wie es nötig wäre, um die Klimaziele zu erreichen. Die Verkehrszählung muss Auftrag sein, entschieden die Verkehrswende umzusetzen und die Verkehrsfläche zu Gunsten von Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV neu zu verteilen“, betont Fraktionssprecher Hannes Rockenbauch (SÖS).
„Der Anteil der Fahrten, die mit dem Fahrrad in der Stadt zurückgelegt wurden, ist innerhalb von acht Jahren um gerade mal ein Prozent gestiegen. Und das, obwohl der Gemeinderat den Zielbeschluss Radentscheid vor über sechs Jahren beschlossen hat – die Verwaltung hängt mit der Umsetzung massiv hinterher, das zeigt die aktuelle Verkehrszählung deutlich. Wenn der Zuwachs des Radverkehrs in dem Tempo weitergeht, sprich: alle acht Jahre um ein Prozent mehr, dann erreichen wir das vom Gemeinderat beschlossene Ziel von 25 Prozent Radverkehrsanteil im Jahr 2153. Das wäre indiskutabel und verheerend“, sagt Fraktionssprecherin Johanna Tiarks (Die Linke).
„Wenn wir die Klimaziele im Verkehr erreichen wollen, muss die Zahl der Pkw im Vergleich zum Status quo um die Hälfte sinken – in den letzten zwei Jahren hat sich im Stuttgarter Pkw Verkehr so gut wie nichts getan. Das muss ein Alarmsignal für Oberbürgermeister Frank Nopper sein“, betont Hannes Rockenbauch. „Mit diesen Zahlen erreichen wir die Klimaziele auf gar keinen Fall, die Verkehrswende findet in Stuttgart bislang nicht statt. Die Verkehrszählung muss jetzt Anlass sein, grundlegend umzusteuern“, so Rockenbauch weiter.
„Die Verwaltungsspitze muss jetzt endlich beginnen, die Verkehrsfläche zu Gunsten des Fuß- und Radverkehrs systematisch neu zu verteilen. Der ÖPNV muss konsequent Vorrang vor dem Pkw-Verkehr haben. Das ist aus unserer Sicht eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, der Fairness, der Verkehrssicherheit die was Beispiel des tödlichen Unfalls am Olgaeck gezeigt hat – das Privileg des Pkw-Verkehrs muss ein Ende haben“, so Johanna Tiarks abschließend.